Sonntag, 7. Januar 2007

3.) Die Vorhersagen über den zeitlichen Ablauf der Wiederherstellung

3.) Die Vorhersagen über den zeitlichen Ablauf der Wiederherstellung
• 70 Jahre sollte die Gefangenschaft dauern. Jer. 25,11+12
Erfüllt? Von 605 v. Chr. bis 536 (Befehl des Cyrus) waren es genau 70 Jahre Gefangenschaft!
• Jerusalem und der Tempel würden 70 Jahre wüst liegen. Dan. 9,1-3
Erfüllt? Von 586 v. Chr., der Zeit der Zerstörung des Tempels und der Stadt, bis 516, zur Wiederweihe des Tempels, waren es genau 70 Jahre. Doch der Wiederaufbau der Stadt wurde erst 70 Jahre später (445) durch Nehemia vollendet!
Es gab daher eine Verzögerung von mehr als 80 Jahren gegenüber der Zeit, die durch die Prophetie vorhergesehen war!
Zerstörung Jerusalems Wiederweihe des Tempels Vollendung der
und des Tempels Mauern

586 v.Chr. 516 v.Chr 445 v.Chr
I______________70 Jahre____________I________70 Jahre__________I

• Nach 70 Jahren würde ein Befehl zum Wiederaufbau gegeben werden. Jer. 29, 10
Erfüllt? Der Befehl kam genau 70 Jahre nach der ersten Gefangenschaft durch Cyrus im Jahre 536!
Erste Gefangenschaft Erster Befehl durch Cyrus

606 v. Chr. 536 v. Chr.
I _____________70 Jahre__________I

• Es sollte nur "ein Wort" zum Wiederaufbau Jerusalems und des Tempels ergehen. Dan.9,25
Erfüllt? Es bedurfte zwei bzw. drei weiterer "Befehle" ! Darius um 520; Arthasastha 457 (Rückkehr Esras) und 445 (Rückkehr Nehemias!)
• Der einzige Befehl zum Wiederaufbau würde durch König Cyrus gegeben werden. Jes. 44,28; Jes.45,1 + 13
Erfüllt? Zunächst ja, jedoch wurden durch den Widerstand der Feinde und dem daraus resultierenden Unglauben der Heimgekehrten und die Vernachlässigung ihrer Arbeiten weitere Befehle nötig!
• Daniel konnte zur Zeit des Cyrus den Befehl zum Wiederaufbau erwarten. Jes. 44, 28
Erfüllt? Daniel erlebte noch den Befehl des Cyrus!
• Durch den Befehl des Cyrus sollte der Wiederaufbau nicht nur begonnen, sondern auch "vollendet" werden. Jes. 44,28
Erfüllt? Durch die oben kurz erwähnten Umstände, kam es nicht zur Vollendung und damit auch nicht zur zeitgerechten Erfüllung dieser Prophetie!
• Die Zeit für die vollständige Erfüllung der Weissagung sollte unter Cyrus kommen. Hag. 1, 2
Erfüllt? Die Zeit war zwar gekommen, doch die Heimgekehrten begannen nach den ersten Widerständen und Schwierigkeiten daran zu zweifeln, daß die Zeit für den Wiederaufbau schon gekommen sei. Haggai, 1,2
• Der gesamte Wiederaufbau sollte "7 Wochen" - = 49 Jahre - dauern! Daniel 9, 25
Erfüllt? Der gesamte Wiederaufbau zog sich von 536 v. Chr. - 445 v. Chr. hin! Das waren insgesamt 90 Jahre.
Rechnet man die 12 Jahre noch dazu, die Nehemia nach der Fertigstellung der Mauern noch in Jerusalem blieb, ( Neh. 5, 14) um auch das Volk noch im Glauben zu reformieren und wiederherzustellen, dann waren es sogar etwa 100 Jahre, also doppelt so lange als es Gott beabsichtigte und es durch den Propheten Daniel vorhersagen ließ!
» Inhalt
Zusammenfassung:
All diese nun betrachteten Prophezeiungen an das damalige Israel erfüllten sich, wie Gott es für die Zeit nach der 70ig jährigen babylonischen Gefangenschaft zum größten Teil voraussah, nicht. Der Unglaube, der ständige Abfall und die stets neu aufkommende Gottlosigkeit hinderte Gott seine wunderbaren Verheißungen am buchstäblichen Israel des Alten Testamentes schon damals nach der Rückkehr aus Babylon wahr zu machen. Das jedoch veranlaßte Gott noch immer nicht, Israel zu verwerfen.
» Inhalt
G) Die Situation Israels nach dem Wiederaufbau Jerusalems
1. Glaube und Treue der rückgekehrten Israeliten ließen gemäß obiger Betrachtung schwer zu wünschen übrig. Sehr bald nach ihrer Rückkehr gab es immer wieder großen Abfall, wie wir es auch im Propheten Maleachi lesen können. Doch Israel als Bundesvolk blieb noch immer erhalten. Ihre Zeit der Gnade und Umkehr dauerte noch immer an, und Gott hörte noch nicht auf, für das Volk weiter zu werben.
2. Zur Zeit des Neuen Testamentes blieb der Name Israel immer noch bewahrt. Jeder buchstäbliche Nachkomme Abrahams, wo immer er auch in der Zerstreuung lebte, galt als Israelit, Jude oder Hebräer. Doch nur diejenigen, die den Bund mit Gott annahmen, und in ihm lebten, gehörten zum wahren Israel. Daran hat sich grundsätzlich nie etwas geändert.
3. Johannes der Täufer verkündigte schon, daß vor Gott die fleischliche Abstammung nichts gilt. Gott könne auch aus Steinen Kinder Abrahams machen. Luk. 3,8
4. Wahre Israeliten waren deshalb nur diejenigen, die das Kommen des Messias herbeisehnten und somit die Erfüllung der Verheißung von Land und Nachkomme im Sinne Abrahams verstanden.
5. In diesem Sinne nannte Jesus z. Bsp. Nathanael einen "rechten Israeliten"! Joh.1, 47
Für Jesus zählte nicht mehr das irdische Kanaan und die fleischlichen Nachkommen Israels. Der Blick wurde schon seit des Verlustes des Landes Kanaan durch die feindlichen Nationen Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland und letztlich Rom vom irdischen Kanaan und vom nationalen Israel immer mehr auf das himmlische Kanaan, das himmlische Jerusalem, den himmlischen König und den himmlischen Tempel mit seinem Hohenpriester gerichtet. Damit verlor, zumindest für geistlich ausgerichtete Juden des NT, das buchstäbliche Israel mehr und mehr seine Bedeutung als besonders auserwählte Heilsnation.
Die ungeistlichen Israeliten konzentrierten sich jedoch auch nach der Zeit Jesu immer noch irrtümlicherweise auf die irdische und buchstäbliche Erfüllung der AT-Prophezeiungen und Verheißungen wie es auch das heutige Judentum, und nun leider auch viele Christen tun. Die geistliche Erfüllung, wie sie eigentlich auch schon Abraham erwartete, bleibt in dieser Erwartung für Israel nach dem Fleisch weiterhin unbeachtet. Abgesehen von jenem kleinen Teil der Juden, die in unserer Zeit Christus als ihren Heiland annehmen.

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