Sonntag, 7. Januar 2007

Babylon, Jerusalem und Israel in der Offenbarung

Babylon, Jerusalem und Israel in der Offenbarung
Die "Mutter aller Huren" d.h., die Hure samt ihren Kindern, was in letzter Konsequenz alle vom wahren Evangelium abgefallenen Kirchen und Gemeinschaften meint, werden in Off.17 und 18 unter dem Bild des geistlichen und endzeitlichen Babylons zusammengefaßt. Bedenken wir, daß Babylon im AT der Inbegriff des alttestamentlichen Feindes Israels und Jerusalems war.
Dieser Name bzw. Begriff des buchstäblichen "Babylon" in alter Zeit, wird nun in der Offenbarung wieder aufgegriffen und als Symbol für ein neutestamentliches, und vor allem endzeitliches, religiös-politisches System genommen, das am Ende der Zeiten einen Kampf gegen das Volk Gottes und gegen ein neues Jerusalem führen wird (Off.20,8).
Weil es sich aber in der Offenbarung nicht mehr um eine buchstäbliche Nation, noch um eine buchstäbliche Stadt Babylon handelt, kann es sich dort auch nicht mehr um die buchstäbliche Stadt Jerusalems, und auch nicht um den buchstäblichen Tempel in Jerusalem handeln. Es geht in diesen prophetischen und vor allem endzeitlichen Visionen der Offenbarung, wie auch im gesamten Neuen Testament, vielmehr um das geistliche Israel und das geistliche Jerusalem mit seinem Tempel. Gemeint ist damit die "Versammlung der Gläubigen und Erstgeborenen" aus Juden und Heiden. (Hebr. 12,18-24)
In diesem Sinne erinnert auch Paulus die Gläubigen der Gemeinde zu Korinth: "Wisset ihr nicht, daß ihr der Tempel Gottes seid? (1. Kor. 3,16-17; u. 6,19-20)
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Der Tempel Gottes im NT und der Offenbarung
In dem geistlichen Tempel der neutestamentlichen, aber auch der endzeitlichen Gemeinde, wird der Antichrist der letzten Zeit versuchen, sich geistig und geistlich so einzunisten, wie es im AT-Tempel buchstäblich durch den Götzendienst geschah. 2. Thessl. 2,3-11
Ein großer Teil der endzeitlichen Gemeinde, des endzeitlichen, geistlichen Israels, wird durch den Abfall mitgerissen werden, während Gott auch diesmal wieder einen Rest von wahren geistlichen Israeliten haben wird, die aufgrund der ernsten Warnungen Gottes weder "das Tier noch sein Bild" anbeten werden. Off. 14,9-12; Off. 15,2
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Der Überrest Israels in der Offenbarung
Die Offenbarung zeigt uns, trotz großer endzeitlicher Abfallsentwicklungen, einen Überrest des geistlichen Israels, das seine Kniee vor "Baal" nicht beugen wird. Es wird zu dieser Zeit nur mehr zwei Gruppen von Menschen aus Juden und Heiden geben. Die einen, die "das Malzeichen des Tieres" (Off. 13,14-17) und die anderen, die "das Siegel Gottes" annehmen werden (Off. 7,1-4).
Alle jene Gläubigen aus dem geistlichen Israel - der endzeitlichen Gemeinde aus Juden und Heiden -, die das Siegel Gottes haben werden, sieht Johannes in dem Bild der 144.000, einer symbolischen Zahl der gesamten Auserwählten der letzten Generation der Menschheit.
Die 12 Stämme Israel, aus denen sich nach Off.7,4-8 die 144.000 zusammensetzen, sind in diesem Fall als ein Bild für alle Stämme der Völker des geistlichen Israels zu verstehen. Sie alle bilden das Gegenstück zu denen, die das Malzeichen des Tieres haben werden, und die dann auch deren Abneigung und Hass zu spüren bekommen werden.
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Der letzte Kampf gegen die Übrigen des neutestamentlichen Israels
Gegen diese endzeitlichen Übrigen des neutestamentlichen, geistlichen Israels, symbolisch dargestellt in den 144.000, die nicht das Malzeichen des Tieres, sondern zu dieser Zeit das Siegel Gottes tragen werden, wird der Drache seinen letzten Krieg führen. (Off.12,17)
Die Völker der Erde werden sich in einem antichristlichen Bündnis (genannt Babylon) gegen dieses Volk der Übrigen, das aus allen Völkern und Sprachen im geistlichen Jerusalem der NT- Gemeinde gesammelt sein wird, versammeln, und gegen sie streiten. (Off. 17,12-15)
In dieser Gemeinde werden aber nicht nur Heiden, sondern sicherlich auch viele nationale Juden sein, die sich mit der verfolgten Gemeinde für Jesus einsetzen werden.
Die Helfer des Drachen, die sich in diesem Kampf gegen das geistliche Israel (die "Übrigen") vereinigen werden, werden das Tier aus dem Meer, das Tier aus der Erde und das Bild des Tieres sein. (Off. 13, 1-18) Die Reformatoren sahen darin generell Bilder für religiös-politische Mächte, die nicht zuletzt auch in der christlichen Welt zu finden sein würden.
Das wahre Israel - 144.000 im symbolischen Sinn - aus allen Geschlechtern und Sprachen und Völkern wird jedoch zu dieser Zeit nicht das Malzeichen des Tieres annehmen, sondern als wahre Knechte Gottes das Siegel Gottes empfangen, und den Sieg über die antigöttlichen Mächte davontragen. (Off.7, 1-8, Off. 15,2-4)
Viele von ihnen werden noch vor dem Kommen Jesu in großer Zeit der Trübsal ihre Treue zu Gott mit einem Märtyrertod besiegeln. (Off. 20,4) Doch die bald darauffolgende Auferstehung bei der Wiederkunft Jesu ist ihnen gewiß. (1.Thesl. 4,16-18)
Mit der Gewißheit der Verheißung Abrahams im Herzen, auf eine Stadt, deren Baumeister Gott ist, zu warten, werden sie letztlich nicht ein irdisches Jerusalem erbauen wollen, auch nicht einen irdischen Tempel unter Blutvergießen im nationalen, irdischen Israel zu errichten suchen, sondern, wie Abraham, nach der Stadt und dem Tempel Ausschau halten, den Gott ihnen schon längst im Himmel vorbereitet hat. (Off. 7,15-17)
Diese Stadt, in der es keine Träne, kein Blutvergießen, kein Leid mehr gibt, und in der letztlich der Tempel kein Gebäude mehr ist, sondern Jesus selbst sein wird, werden sie vom Himmel her erwarten. Off. 21,1-5
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Der Kampf von Gog und Magog nach den 1000 Jahren
Gegen das "neue Jerusalem", der Stadt, die nach den 1000 Jahren vom Himmel herabkommen wird, (Off. 21,1-4) wird sich Satan nach der zweiten Auferstehung aller Gottlosen mit all seinem diesseitigen und jenseitigen Heer noch ein letztes Mal versammeln und gegen sie zu streiten suchen (Off. 20,7-10).
Zu dieser Zeit wird sich letztlich erfüllen, was auch schon durch die Propheten im AT vorhergesagt wurde. (Siehe Hes. 38-39)
Der Führer namens "Gog aus Magog", der in dieser Prophetie des Hesekiel genannt wird (Hes. 39,2), mag als Bild für Satan selbst gesehen werden. Er wird zu dieser Zeit alle Völker und Menschen, die er in diesem Leben auf seine Seite gebracht hatte, und die nach den 1000 Jahren auferstehen werden, noch einmal verführen, so daß sie mit ihm in diesen letzten Kampf gegen Jerusalem ziehen werden. Doch Gott wird dann ein letztes Mal für sein Volk streiten, indem er Feuer vom Himmel fallen lassen wird, das alle seine Feinde, samt dem Teufel und seinem Reich, für immer vernichten wird. Off.20,8-10
Das Jerusalem zu dieser Zeit wird allerdings nicht mehr ein irdisches Jerusalem sein, sondern eben schon das neue Jerusalem, welches vom Himmel auf die Erde kommen wird. (Off.21,2-4)
Eine ähnliche Geschichte hätte sich schon damals nach der Rückführung der Juden aus Babylon erfüllen können. Die Feinde Israels waren immer bereit, sich gegen dieses auserwählte Volk zu versammeln. Gott hätte jedoch schon damals für Israel und gegen seine Feinde kämpfen, und sie von Sieg zu Sieg führen wollen. Er hätte ihnen auch schon ein Land geben wollen, daß paradiesische Zustände gekannt hätte, wie es der Prophet Jesaja beschrieb. (Jes. 11 und 65)
Doch der Unglaube des Volkes und sein ständiger Abfall hat den Plan und die Absichten Gottes mit Israel hinausgezögert, aber letztlich wird sich dieser Plan Gottes an dem geistlichen Israel, welches aus allen Nationen, Geschlechtern und Sprachen gesammelt sein wird, so erfüllen, wie Gott es schon immer haben wollte.
Was sich also in alttestamentlicher Zeit im Zusammenhang mit dem buchstäblichen Israel noch nicht erfüllte, weil es den Weg Gottes verwarf, wird sich bei der Wiederkunft Jesu an seiner Gemeinde und dann auch in dem Kampf von "Gog und Magog" am Ende der 1000 Jahre im letzten Gericht über die gottlosen Völker der Erde, aber auch über das gottlose Israel, endgültig erfüllen.
Der Sieg wird nicht auf der Seite des buchstäblichen Volkes Israel, sondern auf der Seite des geistlichen Israels zu finden sein. (Joel 3, 5) In diesem Sinne und diesem Szenario wird sich kurz vor der Wiederkunft Jesu und schließlich auch ein letztes Mal nach den 1000 Jahren Joel 4 erfüllen.
Wenn wir die Offenbarung richtig studieren, und sie mit den Prophezeiungen und Verheißungen der Propheten bezüglich Israel im AT verbinden, werden wir erkennen, daß sich alle Prophezeiungen, die sich im AT an Israel aufgrund ihres Unglaubens nicht erfüllten, aber sich eventuell noch erfüllen sollten, am Ende der Zeit, nicht am buchstäblichen Israel, sondern am geistlichen Israel, das aus allen Nationen und Sprachen gesammelt sein wird, erfüllen werden.

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