Sonntag, 7. Januar 2007

II. ISRAEL IN NEUTESTAMENTLICHER ZEIT

A) Die Ankündigung des Christus (Messias)
1.) Luk. 1,31-33 - Jesus sollte auf dem Thron Davids sitzen und ewiger König über das Haus Jakob sein. Siehe auch Luk. 2,10+11
So hatten es auch die Propheten vorausgesagt. Micha 5,1-3 Mal. 3,1-5
2.) Luk. 13,34-35 - Jesus wünscht Israel unter seiner Obhut zu sammeln und zu regieren. Wenn es sich aber nicht führen läßt, würde ihr Haus (der Tempel) verwüstet werden.
3.) Luk. 13,4-9 - Israel wurde zur Zeit, als Jesus auf Erden war, zunächst noch eine dreijährige Gnadenfrist gegeben, um seinen Messias anzunehmen, und sich im Gehorsam ihm unterzuordnen.
"Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberge; und er kam und suchte Frucht darauf, und fand sie nicht. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang alle Jahre gekommen und habe Frucht gesucht auf diesem Feigenbaum, und finde sie nicht. Haue ihn ab! was hindert er das Land? Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, laß ihn noch dies Jahr, bis daß ich um ihn grabe und bedünge ihn, ob er wolle Frucht bringen, wo nicht so haue ihn darnach ab."
Aus diesem einen Jahr wurden letztlich noch mehr als drei Jahre, die Israel nach dem Tod und der Auferstehung Jesu noch zur Umkehr gewährt wurden. Doch als selbst die Auferstehung Jesu den Hohen Rat noch immer nicht von der Messianität Jesu überzeugen konnte, und sie auch die Zeugen der Auferstehung verfolgten, sie weiterhin ablehnten und zu töten begannen (siehe Stephanus), da wurde Israel gerichtsreif, und ihr Vorrecht ein besonderes Heilsvolk zu sein, wurde ihnen genommen.
4.) Luk. 19,41-44 - Jesus kündigt das Gericht über Israel an, weil es sich nicht bekehrt.
5.) Math. 21,33-34 - Das Vorrecht, das "Israel Gottes" zu sein, soll von ihnen genommen und einem anderen Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt.
Diese Gleichnisse und Texte sagen, daß das Königreich Gottes von der Nation Israel weggenommen wird, weil es kein Teil des neuen Israel sein will, welches von Christus als König regiert wird.
- Das neue Israel besteht aus Menschen, an denen sich die Verheißung bzgl. Land und Nachkommen erfüllen soll. Es ist kein irdisches Land mehr und auch keine fleischliche Nachkommenschaft, sondern ein himmlisches Kanaan und eine geistliche Nachkommenschaft und Verwandtschaft. (Hebr. 11,9-16 und 12,22-29)
- Apg. 13,46-47 - Das neutestamentliche Israel (Juden und Heidenchristen) wird die Frucht bringen.
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B) Die Prophezeiung über 70 Wochen (490 Jahre) im Buch Daniel
1. In der Zeit der babylonischen Gefangenschaft (um 538 v.Chr.) wird Daniel eine Prophezeiung über 70 Wochen als eine besondere letzte Gnadenfrist für das jüdische Volk gegeben. In dieser Zeit sollte sich das Volk endgültig vorbereiten, den Messias zu empfangen und anzunehmen. Dan.9,24
(Die 70 Wochen sind nach dem biblischen Jahr-Tag-Prinzip zu berechnen, das von Hes. 4,4-6 abgeleitet werden kann. In diesem Fall sind die 70 Wochen in Tage aufzuschlüsseln, was 70Wo x 7 Tage = 490 Tage ergibt. Jeder Tag wird nun nach diesem prophetischen Schlüssel in Jahre umgewandelt, was wiederum genau 490 Jahre ergibt. Vgl. die Anmerkung zu Daniel 9,24 in der kathol. Henne-Überstzung)
2. Diese Prophezeiung sollte nach der Zeit der 70ig jährigen babylonischen Gefangenschaft in Erfüllung gehen, wie es Jeremia prophezeite. (Jer. 25,8-11)
3. Durch Cyrus sollte der Plan der Rückführung und des Wiederaufbaues Jerusalems nach den 70 Jahren der Gefangenschaft in Erfüllung gehen. (Jes. 44,24-28; 45,1+13)
4. Von der Zeit des dritten Befehls zum Wiederaufbau Jerusalems durch König Arthasastha (Esra 6,14-15) im Jahre 457 v. Chr. wurden dem Volk Israel 70 Wochen (= 490 Jahre) als besondere Gnadenzeit für die Vorbereitung und Annahme des kommenden Messias gegeben. (Dan. 9, 25-27)
3.Befehl Steinigung
durch Arthasastha des Stephanus
457 v.Chr. 490 Jahre 34 n.Chr
I___________________________70 Wochen_________________________I
5. Vor dem vollständigen Ablauf der 70 Wochen sollte der Messias noch ein letztes Mal versuchen, eine prophetische Woche (= 7 Jahre) mit dem auserwählten Volk den Bund zu festigen. Doch die Prophetie sah voraus, daß das Volk "in der Mitte der Woche" - nach 3 ½ Jahren - seinen eigenen Erlöser töten wird. (Dan. 9,26)
Das würde bedeuten, daß der Messias 3 ½ Jahre nach seiner Taufe getötet werden würde, und damit "Speisopfer und Schlachtopfer" - das meint die alttestamentlichen Zeremonialgesetze und Opferordnungen -, die auf seinen Tod hinwiesen, abschaffen würde.
Genau so ist es gemäß der tatsächlichen Geschichte auch gekommen.
TOD
3. Befehl Je|su Steinigung
durch Arthasastha --+-- des Stephanus
457 v.Chr. 27 n.Chr. | 34
I_____7 Wo._____I______62 Wo____________I__1 W | o.___I
Taufe
Jesu
Diese letzte Woche der 70 Jahrwochen bzw. die 2x 3 ½ Jahre haben somit nichts mit den 7 letzten Jahren eines endzeitlichen Antichristen zu tun. Diese Woche kann, wenn sie richtig prophetisch und historisch interpretiert wird, unter keinen Umständen von den 70 Wochen abgetrennt werden, und in die letzte Zeit, kurz vor Harmagedon und der sichtbaren Wiederkunft Jesu übertragen werden, wie es alle Vertreter der Israeltheorie tun.
Die Ereignisse dieser einen Woche (= 7Jahre) fügen sich perfekt in das damalige Geschehen um Jesus und seine endgültige Verwerfung durch die Juden ein. Die erste Hälfte der Woche (= 3 ½ Jahre) reicht zunächst von seiner Taufe bis zu seinem Tode. Die weiteren 3 ½ Jahre reichen von seiner Auferstehung bis zur Verwerfung des jüdischen Volkes, was von den Juden durch die Steinigung Staphanus, eines ersten Zeugen der Auferstehung, zum Ausdruck gebracht wurde.
Diese prophetische Woche aus Daniel 9,24 von diesem Geschehen im Leben Jesu und der damaligen Situation im Volke Israel abzutrennen und es als eine besondere Woche für den endzeitlichen Antichristen zu nehmen, bedeutet eine Verdrehung der Schrift, wie es nur jesuitische Spitzfindigkeit erfinden konnte.
6. Jesus weinte kurz vor seinem Tode noch über Jerusalem, weil die Juden die Zeit ihrer Heimsuchung bzw. ihre letzte Zeit der Gnade in diesem ersten Teil der 3 ½ Jahren nicht erkannten. (Luk. 19,41-44 und Math. 23,37-38)
7. Trotz dieser Situation sollte dem Volk der Juden noch der Rest der prophetischen Woche (weitere 3 ½ Jahre) gegeben sein, um ihren Irrtum einzusehen, und sich zum auferstandenen Jesus als dem wahren Messias zu bekennen.

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